Balance Challenge 2022

Die letzte „Endlos“-Challenge war schon eine ganze Weile her, und so haben wir uns dieses mal für eine lange Strecke Balancieren entschieden. Nachdem wir also ein „normales“ Sonntagstraining mit gutem Wetter für den richtigen Tag wählten, welcher auch ganz bestimmt nicht versehentlich auf Muttertag fiel (Mein Fehler, Sorryyyyyyyyyyyy :D), suchte ich uns eine geeignete Strecke.

Meine Entscheidung fiel auf die Brüstung des Ringgleises beginnend am Kennelbad. Vorteil: Verhältnismäßig breiter Untergrund, man hat in beide Richtungen Platz sollte man doch mal fallen, eine Strecke ist 750 Meter lang und es gab ein wenig Variation innerhalb der zu bewältigenden Strecke.
Nachteil: Es ist relativ hoch, vereinzelt hat man Dornenbüsche neben einem, es würde Passanten geben, die das Sicherheitsgefühl einschränken. Da Muttertag war, war mit einem erhöhten Spaziergänger und Fahrradaufkommen zu rechnen.

Die Regeln waren einfach:
– Einmal Hin und Zurück = 1,5 Kilometer Strecke müssen bewältigt werden
– Man darf möglichst nie den Boden berühren!
– Berührt man ihn doch, so mach man 10 Liegestütze und geht 10 Schritte zurück, anschließend wieder auf die Brüstung und macht weiter.
-Pausen sind möglich, solange man den Boden nicht berührt.

Begonnen am Kennelbad führt die Brüstung einen erst einmal bergauf. Hierbei stellen die Buchten für Sitzbänke die erste Variation dar, an den „Kurven“ konnte man die Schultern einmal ausschütteln, und sich den Fragen der Passanten annehmen. Als nächstes folgte eine lange, gerade Strecke mit wenig Höhenunterschied.

Die nächste Stelle zum Erholen stelle hier ein Brückengeländer dar. Mit flachem und sehr breitem Untergrund konnte man hier seine Arme runter lassen und wieder etwas Engergie tanken.

Die jedoch mit Abstand härteste Stelle sollte das „Ende“, also der Wendepunkt nach den ersten 750m darstellen. Ein bergab verlaufendes, schmales, rundes Geländer würde nun die bereits angeschlagene Konzentration aufzehren.

Hier war definitiv der maximale Fokus zu erhalten, da es z.T. auch noch Dornen im Gebüsch gab. Die letzen ca 20m sollten noch einmal ein breites und flaches Geländer sein wo wir nach kurzer Pause – natürlich ohne Bodenkontakt – den Rückweg antraten.

Ohne größere Verletzungen – ein, zwei Kratzer gab es schon 😉 – bewältigten alle 8 Traceure die 1,5 Kilometer. Nach einer kleinen Runde Fazit ziehen und Reflektieren entschieden wir uns noch eine Kurze, aber heftige Kraftübung zum Abschluss.

Auf allen Vieren kopfüber rauf und wieder ab. Der Animalwalk als „Lieblings-Krafttraining“ ☺

Zum richtigen Abschluss gab es neben dem Kennelbad noch ein Eis, und das Training war beendet.
Fazit:

Balancieren über eine solch lange Strecke fängt sehr schnell an, die Schultern zu ermüden und das Sehvermögen einzuschränken. Alleine dadurch wird ab einer gewissen Strecke der eigene Körper schon zum Hinderniss. Langfristig lässt dann auch noch die Konzentration ein wenig nach, was hier deutlich am blauen Geländer zu spüren war, wo sie nach den ersten 700m bereits gefordert wurde.
Man kann aber auch sagen, dass vor allem während einer so langen Strecke das eigene Körpergefühl deutlich zunimmt und man Situationen in den man zu fallen droht besser und schneller einschätzt und sich dadurch vielleicht sogar doch noch retten kann. Die hierbei erworbene Erfahrung ist viel Wert!

Außerdem finde ich persönlich es spannend sich einer „Endlosen“ Herausforderung zu stellen um genau diese Beobachtungen und Gruppenerfahrung zu sammeln. Wie bei allen anderen Dingen in Parkour sammelt man mit anderen Menschen gleichzeitig ähnliche Grenzerfahrungen, welche einen zusammenschweißen und den Austausch fördern.


Danke für´s Lesen und man sieht sich vielleicht beim nächsten Training! 🙂

Julian

Über Julian

Hallo, ich bin Julian, komme aus Salzgitter-Bad und trainiere Parkour seit ungefähr Ende 2009/Anfang 2010. Körper und Geist in Einklang und unter Kontrolle zu bringen ist in der heutigen Gesellschaft ein Privileg. Parkour bedeutet sich mental und körperlich mit der Umwelt und sich selbst auseinander zu setzen. Bewegung ist natürlich und macht von Kind auf Spaß.